Cannabis bei Epilepsie


Allgemeines zur Epilepsie und der Behandlung mit Cannabis

Epilepsie (allgemein auch Fallsucht oder Krampfleiden genannt) sind Funktionsstörungen des Gehirns, welche durch spontane Krampfanfälle, unkontrollierte Nerven- und Muskelerregungen, rhythmische Zuckungen, Sprach- und Gefühlsstörungen und Bewusstseinseinschränkungen charakterisiert wird. Ungefähr Fünf Prozent der deutschen Bevölkerung haben mindestens ein Mal in ihrem Leben einen Epileptischen Anfall. Ursachen für Epileptische Anfälle können Verletzungen des Gehirns, Hepatitis C, Zeckenbisse und daraus resultierende Lyme-Borreliosen oder das FSME-Virus, Mesern und Hirntumore sein. Aber auch Sauerstoffmangel, Durchblutungsstörungen, Hirnhautentzündungen, Stoffwechselstörungen, Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch können Auslöser für die Anfälle sein. Epileptische Anfälle werden zwischen Zwei Formen unterschieden. Den generalisierenden Anfall und dem partiellen Anfall, welcher auch Herdanfall oder Fokaler Anfall genannt wird.

Generalisierende Anfälle betreffen den ganzen Körper und sind mit einem Bewusstseinsverlust verbunden. Der Anfall führt zu unregelmäßiger Atmung und kann teilweise bis zu einem vollständigen Aussetzen der Atmung ansteigen. Nach dem Anfall kann es durch die starke Entspannung der Muskeln zu Verlust der Blasen- und Darmkontrolle kommen. Darüber hinaus können in den Folgestunden Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit auftreten und anhalten.

Der Status Epilepticus wird durch einen langanhaltenden Anfall charakterisiert und kann sogar tödlich enden, wenn keine direkte Behandlung stattfindet.

Der "Petit-mal" Anfall hingegen zeichnet sich durch einen kürzeren Bewusstseinsverlust aus, denn es handelt sich hierbei um eine leere Periode, welche einige Sekunden bis wenige Minuten in Anspruch nimmt, in welcher der Patient Bewusstlos ist. Diese Perioden können dafür bis zu hunderte Male Täglich vorkommen. Die abnormen Bewegungen bleiben bei dieser Art der Epilepsie meist aus.

Generell unterscheidet man zwischen den Jackson- und den fokalen-Anfällen

Die fokalen Anfälle, auch Partialanfälle genannt, unterteilen sich wiederrum in einfache und komplexere Anfälle.

Bei den einfachen bleibt das Bewusstsein vollkommen vorhanden und Symptome wie zuckende Bewegungen, ein kribbelndes Gefühl, Geruchs-, Geschmacks oder optische Halluzinationen treten ohne Vorwarnung auf und können mehrere Minuten anhalten. 

Bei dem Jackson-Anfall hingegen breitet sich das Zucken einseitig über den ganzen Körper aus. Diese Anfälle zeichnen sich durch einen Verlust der Wahrnehmung sowie einem Verlust des Kontaktes zur Außenwelt aus. Das Verhalten bei dieser Art des Anfalls wird meist nicht der Epilepsie zugeschrieben. Es äußert sich meist durch Automatismen wie Abwesenheit, fehlende Reaktion auf Ansprache, Nervosität oder Lippenschmatzen.

Die gängigen Medikamente bringen viele Nebenwirkungen wie: Tremore (z.B. Augenzittern), Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Ataxie, Nystagmus, Verworrenheit, Zahnfleischwucherungen, Merkfähigkeitsstörungen, megaloblastischen Anämie, Osteomalazie, Störungen der Leistungsfähigkeit, Haarwucherungen, Depressionen, Halluzinationen, Nierensteinen oder Müdigkeit mit sich.

Das ist einer der Gründe warum viele Patienten ihre Medikamente selbst absetzen oder Diese unregelmäßig nehmen.

 

Epilepsie wird schon seit dem Mittelalter mit Cannabis behandelt.

Die Cannabinoide haben dabei mehrere Vorteile zugleich. Einerseits kann die Einnahme das Risiko für das Auftreten der epileptischen Anfälle stark senken. Gleichzeitig besitzt Cannabis eine antiepileptische Wirkung, denn Cannabinoide wirken neuroprotektiv gegenüber verschiedenen Noxen und schützen vermutlich darüber hinaus auch das Gehirn vor der exzessiven Freisetzung von Glutamat während der Anfälle.

Sichtbar wurde das durch die Arbeit mit Tiermodellen, dort konnten beide Wirkungsweisen bei mehreren Tiermodellen festgestellt werden.

Aus Studien aus dem Jahre 1980 ist schon bekannt, dass Cannabis bei Patienten eine gute antikonvulsive Wirkung hervorrufen kann. Mittlerweile wurde herausgefunden, dass speziell Δ9-THC, CBD, CBN, 11-OH-Δ9-THC und D8-THC bei Epilepsie eingesetzt werden können, weil Diese krampfhemmend wirken. Vor allem in der Vorbeugung haben Sie für die Patienten den größten Nutzen, wenn es vorbeugend eingenommen wird.